Dialektschreibung mit der Extremtastatur
Beispielhaft
seien hier die folgenden standardisierten Schreibsysteme genannt:
Niederdeutsch
(Bremer Schreibung 1998, Loccumer Richtlinien
1973, Saßsche Regeln 1936/1956, Lübecker Richtlinien 1919):
- å (wenn man es dem o mit untergesetztem Haken vorziehen will): [AltGr] + a.
- Ansonsten schreibe man bei Akzenten und Zusatzzeichen grundsätzlich zuerst den
Grundbuchstaben und danach die Akzente, da so mehrere Akzente auf einem Buchstaben kombiniert werden können. Die Umlaute
ä,ö,ü werden ebenfalls als Grundbuchstaben eingegeben.
- Der Akzent (entspricht im Aussehen dem französischen accent aigu): [´] doppelt anschlagen.
- Der untergesetzte Haken: Dieser ist so nicht in Unicode V6.1
dem international standardisierten Computer-Zeichenvorrat) enthalten,
sodass ein ähnliches Zeichen zu verwenden ist. Behelfsweise kann man ihn als Ogonek (polnisches Nasalierungszeichen) schreiben, also [´] / [8].
- Der untergesetzte Punkt: [´] / [Punkt]
Rheinisches Platt (Rheinische Dokumenta 1986)
- Man schreibe bei Akzenten und Zusatzzeichen grundsätzlich zuerst den Grundbuchstaben und danach die Akzente, da so mehrere
Akzente auf einem Buchstaben kombiniert werden können. Die Umlaute ä,ö,ü werden ebenfalls als Grundbuchstaben eingegeben.
- Der Akzent (entspricht im Aussehen dem französischen accent aigu): [´] doppelt anschlagen.
- Der untergesetzte Punkt: [´] / [Punkt]
- Der untergesetzte senkrechte Strich: Dieser ist so nicht in Unicode V6.1
(dem international standardisierten Computer-Zeichenvorrat) enthalten, sodass ein ähnliches Zeichen zu verwenden ist.
Hier kommt der senkrechte Strich aus dem Yorùbá-Alphabet zum Einsatz, der etwas kürzer (in manchen Schrifarten fast punktförmig) ist
und auch einen deutlich größeren Abstand zum Grundbuchstaben einhält: [´] / [1]
- Der untergesetzte Haken: Dessen iota-förmiges
Design entstammt dem Teuthonista-Lautschriftsystem, das in Unicode V6.1 noch nicht enthalten ist.
Hier kommt das Ogonek zum Einsatz, also [´] / [8]. Möglich
wäre auch der untergesetze linke Halbkreis [´] / [<], das Ogonek ist aber deutlicher und in mehr Schriftarten enthalten.
- Die gerade Unterstreichung unter zwei Zeichen, für das ch wie in hochdeutsch „ich“: [´] / [0].
Eingabereihenfolge: erst der Grundbuchstabe "c", dann die Zweizeichen-Unterstreichung, dann der zweite Buchstabe "h".
Dieser Mechanismus ist im Unicode-Standard für diakritische Zeichen, die
auf zwei Grundzeichen anzuwenden sind, vorgeschrieben.
- Der Bogen unter zwei Zeichen, für "ch" als stimmhaften Ach-Laut.: [´] / [ß].
Eingabereihenfolge: erst der Grundbuchstabe "c", dann der Zweizeichen-Untersetzbogen [´] / [ß], dann der zweite Buchstabe "h".
- Der Bogen unter drei Zeichen, für "sch" als stimmhaften sch-Laut wie in hochdeutsch „Garage“.
Dies Zeichen ist im Unicode-Zeichensatz nicht enthalten, es muss also eine
Ersatzlösung zum Einsatz kommen.
Man setze einen Zweizeichen-Bogen unter "s" und "c": "s", dann der Zweizeichen-Untersetzbogen [´] / [ß], dann der zweite Buchstabe "c".
- Für das von manchen Autoren verwendete Eigennamens-Kennzeichen "°" verwende man das Gradzeichen, das
auf der Extremtastatur als [AltGr] + [Umschalttaste] + [M] zu schreiben ist (nicht wie auf der Standardtastatur als [Umschalttaste] + [^]).
- Die von manchen Autoren bevorzugten ə und ŋ für "e mit senkrechtem Unterstrich" und "ng" werden als [AltGr] + [k] bzw.
[Welt] / [n] (d.h. [AltGr] + [^] danach
[n]) geschrieben und stehen auch als Großbuchstaben zur Verfügung.
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